Leopard 2 an Ukraine: Was kann der Panzer aus Düsseldorf? Preis, Hersteller, Daten

Von: Oliver Schmitz

Deutschland könnte die Ukraine bald auch mit Kampfpanzern beliefern. Der Leopard 2 von Rheinmetall steht dabei im Fokus.

Düsseldorf – Um sich gegen Russland verteidigen zu können, möchte die Ukraine auch von Deutschland weitere Waffenlieferungen. Nach Munition, Panzerfäusten oder Panzerhaubitzen könnte die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) zeitnah wohl doch grünes Licht für Kampfpanzer geben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat es dabei vor allem auf den Leopard 2 abgesehen. An dessen Herstellung ist auch das Unternehmen Rheinmetall aus Düsseldorf maßgeblich beteiligt.

Von Deutschland in die Ukraine? Das macht den Leopard 2-Panzer so besonders

Deutscher Kampfpanzer des Typs Leopard 2 im FeldDer Leopard 2-Panzer wird unter anderem vom Düsseldorf Rüstungskonzern Rheinmetall hergestellt. © Moritz Frankenberg / dpa

Bereits im April 2022 hatte sich Rheinmetall bereit erklärt, Panzer an die Ukraine zu liefern. Doch lange war die deutsche Bundesregierung dagegen. Weil der Ukraine-Krieg immer weiter tobt und der Druck von außen steigt, könnte sich das bald ändern. Sollte die Ukraine tatsächlich bald Leopard 2 erhalten, könnte das womöglich einen entscheidenden Unterschied im Krieg machen. Denn der deutsche Panzer gilt als einer der modernsten Kriegsmaschinen der Welt.

Leopard 2-Panzer: 5000 Meter Reichweite

Neben seinen Waffensystemen, die bis zu 5000 Meter weit reichen, ragt der Leopard 2 mit starker Panzerung und hoher Beweglichkeit hervor. Darüber hinaus verfügt der Panzer über ein Nachtsichtgerät sowie Laser-Entfernungsmesser, mit dem sich bewegende Ziele besser anvisieren lassen. Der Nachfolger des Leopard 1 wird seit Jahrzehnten hergestellt und an mehrere Länder weltweit (vor allem in Europa) in verschiedensten Versionen geliefert. Die neueste Leopard-Version „2A7V“ wird derzeit an die Bundeswehr ausgeliefert.

Eigentlicher „Urheber“ und Hauptproduzent des Leopard 2 ist das ebenfalls deutsche Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Jedoch ist Rheinmetall ebenfalls stark in die Produktion des berühmten Panzers involviert. Nicht nur hat das Düsseldorfer Unternehmen in der Vergangenheit viele Leopard 2 selbst hergestellt, sondern liefert für die aktuellen Modelle auch mehrere Schlüsselkomponenten. Dazu gehört unter anderem, die Hauptwaffe des Leopard 2: eine 120-mm-Glattrohrkanone. Laut Unternehmenschef Armin Papperger hat Rheinmetall aktuell noch 22 Fahrzeuge des Kampfpanzers im Besitz.

Leopard 2-Kampfpanzer: Die wichtigsten Daten im Überblick

  • Herstellung: seit 1978 in Serie
  • Anzahl: rund 3600 Stück wurden bisher gebaut
  • Reichweite: circa 450 bis 500 km; Gelände: ca. 161 km
  • Geschwindigkeit: 63 bis 72 km/h
  • Besatzung: 4 Personen (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)
  • Gewicht: 62 bis 64 Tonnen
  • Abmessungen: 10,97 Meter Länge; 3,76  Meter Breite; 3,03 Meter Höhe
  • Bewaffnung: 120-mm-Glattrohrkanone, 42 Schuss (Hauptbewaffnung), zwei 7,62-mm-MG 3
    4750 Schuss (Sekundärbewaffnung)
  • Panzerung: 3. Generation Kompositpanzerung, Zusatzpanzerung in Schottbauweise
  • Antrieb: 12-Zylinder-FM Dieselmotor mit 1500 PS

Mithersteller des Leopard 2: Das ist Rheinmetall

Hauptsitz Düsseldorf
Gründung 13. April 1889
Branche Rüstungsindustrie, Maschinenbau, Automobilzulieferer
Leitung Armin Papperger (Vorstandsvorsitzender), Ulrich Grillo (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiter ca. 25.000 (2021)
Standorte 133 weltweit (2021)
Umsatz 5,7 Mrd. Euro (2021)
Rechtsform Aktiengesellschaft

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Mit weit über 20.000 Mitarbeitenden ist Rheinmetall einer der größten Arbeitgeber in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. Neben der Co-Herstellung des Leopard 2 baut das Rüstungsunternehmen auch viele eigene Panzermodelle wie den Lynx, Puma, Marde oder Panther KF51.

Weiterer Geschäftsbereich von Rheinmetall sind neben anderen Waffensysteme auch Automobiltechniken. Das Unternehmen ist dabei als Direktzulieferer weltweit tätig. Seit 2022 erlebt Rheinmetall einen regelrechten Boom und sucht tausende neue Mitarbeitende in Deutschland.

Die Firmenzentrale von Rheinmetall steht in Düsseldorf. © imagebroker/Imago

Wie viel kostet ein Leopard 2-Panzer?

Die aktuelleste Version Leopard 2-Panzers „A7V“ kostet pro Stück etwa 15 Millionen Euro. Ältere Modelle liegen im Preis zwischen drei bis sieben Millionen Euro. Der genaue Preis kann wegen Inflation, Wechselkursen schwanken und bestellten Stückzahl variieren.

Wie lange dauert die Produktion eines Leopard 2-Panzers?

Die Produktion eines Leopold 2-Panzers dauert für gewöhnlich mehrere Jahre. Für die Instandsetzung beziehungsweise Reparatur von alten Modellen benötigt man laut Rheinmetall rund ein Jahr.

Wie viele Leopard 2 Panzer hat die Bundeswehr?

Die Bundeswehr verfügt derzeit über mehr als 300 Leopard 2-Panzer. Für das Jahr 2025 wird ein Bestand von 320 Stück angestrebt. Laut einem Bericht des Spiegel sind derzeit nur rund 130 Leopard 2 tatsächlich einsatzfähig.

Ist der Leopard 2 der beste Panzer der Welt?

Rheinmetall selbst bezeichnet die Leopold 2-Panzer als „leistungsfähigste Kampfpanzer der Welt“. Ein direkter Verglich mit anderen Modellen ist aber schwierig. Grundsätzlich gilt der deutsche Panzer aber als einer der besten und modernsten weltweit. Er ist unter anderen den T-72-Panzern technisch überlegen. Diese werden im Ukraine-Krieg sowohl von Russland als auch der Ukraine eingesetzt. (os mit dpa und AFP) Fair und unabhängig informiert, was in Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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