Streikwelle rollt über NRW: Streik bei der Rheinbahn – auch Kliniken betroffen

Von: Benjamin Stroka

Die nächsten Streiks kommen auf NRW zu. Betroffen ist dabei erneut die Rheinbahn in Düsseldorf. Aber auch die Kliniken im Land sollen bestreikt werden.

Düsseldorf – Seit Wochen gilt in NRW: Es gibt kaum einen Tag, an dem nicht mindestens in einer Stadt oder Kommune gestreikt wird. In einigen Fällen bleiben Kitas oder Stadtverwaltungen geschlossen, in anderen wird der Müll nicht abgeholt oder die Straßen werden nicht gereinigt. Besonders schwerwiegend für Millionen Pendler im Land waren zuletzt die ÖPNV-Streiks, die NRW regelrecht lahmgelegt haben. Und auch bei Bus und Bahn wurden bereits neue Streiks angekündigt. Die Gewerkschaft Verdi möchte den Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten und womöglich entscheidenden Verhandlungsrunde im Tarifstreit Ende März nochmal deutlich erhöhen.

Streik in NRW: Rheinbahn-Streik in Düsseldorf am 16. März

Vor allem die Menschen im Großraum Düsseldorf brauchen bald wieder starke Nerven. Denn am 16. März wird erneut die Rheinbahn bestreikt. Nach dem großen ÖPNV-Streik am 3. März, von dem auch die Rheinbahn betroffen war, blieb es zuletzt ruhig beim Düsseldorfer Verkehrsunternehmen. Jetzt hat die Gewerkschaft Verdi aber zum nächsten Streik aufgerufen. „Am Donnerstag, 16. März 2023, werden die Rheinbahn Düsseldorf sowie die Regiobahn GmbH und Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft (S28 und RE47) ganztägig bestreikt“, teilte Verdi am 10. März mit.

Die Rheinbahn selbst hat sich zum erneuten Streikaufruf noch nicht geäußert. Daher ist auch noch nicht im Detail klar, welche Auswirkungen der Rheinbahn-Streik am 16. März haben wird. Bei den letzten Rheinbahn-Streiks sind in den meisten Fällen alle Straßenbahnen und U-Bahnen sowie die meisten Busse ausgefallen. Nur vereinzelt wurden Bus-Linien von Subunternehmen bedient. Es ist gut möglich, dass die Auswirkungen am kommenden Donnerstag ähnlich sein werden.

Eine Bahn der Rheinbahn an einer Haltestelle in Düsseldorf.Auch bei der Rheinbahn gibt es den nächsten Streik – am 16. März (Symbolbild). © Michael Gstettenbauer/Imago

Streiks in NRW: Am 14. und 15. März auch in Kliniken und Krankenhäusern

Neben ÖPNV-Streiks trifft es demnächst auch viele Krankenhäuser in NRW. Denn Verdi ruft für den 14. und 15. März auch zu großen Streiks im Gesundheitswesen auf. „Betroffen sind Krankenhäuser, Psychiatrische Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste. Das Motto der Streiktage lautet: ‚Gesundheit ist Gold wert und wir sind es auch‘“, teilt Verdi mit.

Am Dienstag (14. März) wird in Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Remscheid gestreikt. Am Mittwoch folgen Klinik-Streiks unter anderem in Köln, Bonn, Dortmund und Gelsenkirchen.

Für den Großraum Köln hat der Verdi-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen bereits nähere Details genannt. So sollen sich folgende Einrichtungen am Streik beteiligen:

  • Kliniken der Stadt Köln gGmbH (KH Merheim, KH Holweide, Kinderklinik Riehl)
  • LVR-Klinik Köln
  • Sozial-Betriebe-Köln
  • LVR-Klinik Bonn
  • Klinikum Leverkusen
  • Kreiskrankenhaus Gummersbach
  • Kreiskrankenhaus Waldbröl
  • Psychosomatische Klinik Bergisch Land

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Schon wieder Streiks in NRW: Warum aktuell gestreikt wird

Die nächste Streikwelle rollt in NRW somit schon wieder an. Es ist aber gut möglich, dass in den nächsten Tagen und Wochen noch weitere Streiks folgen. So teilte Verdi auf 24RHEIN-Anfrage bereits mit, dass auch ein weiterer ÖPNV-Streik bei der KVB in Köln „sehr wahrscheinlich“ sei.

Hintergrund der Streiks ist ein Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Verdi sowie der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 27. bis 29. März in Potsdam angesetzt. Verdi hatte bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde angekündigt, die Streiks auszuweiten und den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen. (bs)

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