Weltweit einzigartig: „Stabilste Kirche“ steht in Düsseldorf

Von: Jonah Reule

Die Bunkerkirche Sankt Sakrament der koptisch-orthodoxen Kirche im Stadtteil Heerdt in DüsseldorfDie Bunkerkirche in Düsseldorf im Stadtteil Heerdt: Tatsächlich war das Gebäude mal ein echter Bunker und sah immer schon aus wie eine Kirche. (Archivbild) © Imagebroker/Imago

Ein Hochbunker in Düsseldorf aus dem Zweiten Weltkrieg ist heute eine Kirche. So sah er schon bei seiner Entstehung aus – das hat historische Gründe.

Düsseldorf – Das Gebäude irritiert: Sieht aus wie ein Bunker. Aber auch wie eine Kirche. Tatsächlich ist der Bau in Düsseldorf-Heerdt heute eine Kirche. Das war er aber nicht immer: Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Bunker, der aber schon bewusst wie eine Kirche aussehen sollte – und das hat Gründe.

Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Düsseldorf als Kirche getarnt

Das Grundstück, auf dem die „Bunkerkirche“, wie sie heute genannt wird, steht, gehörte ursprünglich der Gemeinde St. Sakrament. Die Nationalsozialisten enteigneten das Grundstück und ließen den Luftschutzbunker errichten. Als Tarnung und Schutz vor Bomberangriffen gab man ihr die Form einer Kirche: mit Turm und Langschiff.

Nach Ende des Krieges ließ der Pfarrer Carl Klinkhammer den Bunker in eine richtige Kirche umbauen. Heute steht das weltweit einzigartige Gotteshaus in der NRW-Landeshauptstadt unter Denkmalschutz. Sie trägt auch den Spitznamen „stabilste Kirche der Welt“.

Düsseldorf: Umbau sorgte für Veränderungen in Bunkerkirche

Heute befindet sich die Bunkerkirche in Düsseldorf-Heerdt nicht mehr ganz im Originalzustand. „Für den Umbau zur Kirche mussten in die zwei Meter dicken Zwischendecken zweier Stockwerke und Fenster in die 1 Meter dicken Seitenwände herausgesprengt werden. Keller und Turm wurden im Originalzustand belassen“, heißt es auf der Webseite der koptischen Gemeinde, die den Bunker heute als Kirche nutzt. Außerdem wurde im Sommer 1952 ein Glockenturm auf den bereits bestehenden Turm gesetzt.

Auch in der Nachbarstadt Köln gibt es einen Ort, der eigentlich einmal eine ganz andere Bedeutung hatte als heute: Mitten in der Kanalisation von Köln ist das sogenannte Kronleuchtersaal, den man sogar besichtigen kann. (jr) Fair und unabhängig informiert, was in Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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