Aus für Sprach-Kitas? – Tun Sie was, Frau Paul!

Veröffentlicht am 13.09.2022 Wer bezahlt in Zukunft die Mehrkosten für die Sprach-Kitas? Wer bezahlt in Zukunft die Mehrkosten für die Sprach-Kitas? Quelle: Getty Images/Image Source; Catrin Moritz Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen. Podcast freigeben Was wird aus den Sprach-Kitas? Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte kürzlich: Wenn den Ländern daran liege, müssten sie es eben selbst finanzieren. Und die Landesfamilienministerin Josefine Paul entgegnete darauf: nicht viel. Anzeige Anzeige

Es gibt politische Initiativen, in denen sich die großen Aufgaben der Zeit ballen. Die „Sprach-Kita“ ist so ein Fall. Dieses Bundesprogramm wurde 2016 eingeführt, um etliche gesellschaftliche Herkules-Aufgaben gleichzeitig anzugehen. Es sieht vor, den Kitas zusätzliches Personal zu bezahlen (pro Jahr rund 200 Millionen Euro), wenn sie einen Schwerpunkt auf die sprachliche Förderung der Kleinkinder legen und dabei eng mit deren Familien zusammenarbeiten. Allein in NRW wurden so fast 1500 Kitas finanziell kräftig unterstützt, meist in Zuwanderervierteln.

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Das Programm war der einzig vernünftige Schluss aus mehreren gewichtigen Einsichten: Erstens, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, dem es nicht gelingt, seine Einwandererkinder durchgängig in die Sprache ihrer neuen Heimat zu inkulturieren. Zweitens, dass auch ein Teil der alteingesessenen Kinder sprachlich dilettiert. Drittens (jetzt wird es grundsätzlich), dass ein Land ohne sprachgewandte Bevölkerung immens an Produktivität einbüßt. Viertens, dass Menschen ohne gute Sprachkenntnisse stets benachteiligt sein werden. Und fünftens, dass früh beginnen muss, wer dies verhindern will – bei den Kleinsten.

Hinter diesem Überzeugungs-Quintett standen alle Parteien spätestens seit 2015. Und die Sprach-Kita galt als geradezu zwingende Folge daraus. Bislang. Doch die Grünen in Bund und Land scheren aus diesem Konsens nun offenbar aus. Erst kündigte die grüne Bundesfamilienministerin Lisa Paus an, das Programm einzustellen. Wenn den Ländern daran liege, müssten sie es eben selbst finanzieren. Dann reagierte die grüne Landesfamilienministerin Josefine Paul nicht etwa mit lautem Protest, sondern mit der windelweichen Auskunft, man sei für eine Fortsetzung des Programms durch den Bund. Keine Rettungsinitiative aus NRW. Kein Schwur auf die Sprach-Kitas. Nichts. Für eine Ministerin, deren Auftritte stets mit den Redebausteinen Integration, Chancengleichheit und frühe Förderung gespickt sind, ist das enttäuschend. Man fragt sich, wie wichtig ihr das gelingende Miteinander in einem multikulturellen Land eigentlich ist – sobald es etwas kostet.

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